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Oft auf sich gestellt: Das Leben junger Menschen in der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie stellt insbesondere junge Menschen vor gravierende Veränderungen ihres Alltages. Der Forschungsverbund "Kindheit – Jugend und Familie in der Corona-Zeit" der Universitäten Frankfurt am Main und Hildesheim befragte in der bundesweiten "JuCo"-Studie 12.000 junge Menschen ab 15 Jahren nach wahrgenommenen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

"Die Corona-Pandemie hat mir wertvolle Zeit genommen." Dieses Zitat verdeutlicht ein Gefühl vieler junger Menschen, die zurück auf das Jahr 2020 schauen. Über ein Drittel der Befragten gibt an, sich einsam zu fühlen. Über 45 Prozent der Befragten stimmen der Aussage voll zu, Angst vor der Zukunft zu haben. Insbesondere junge Menschen mit familiären oder finanziellen Sorgen sind stärker belastet. Enger Wohnraum und schlechtere Bildungschancen wirken sich zusätzlich negativ auf die mentale Gesundheit von jungen Menschen aus. Rund 70 Prozent der Befragten äußern einen großen Bedarf, Hobbies wie gewohnt nachgehen zu können und Freunde zu treffen.

Gravierende Veränderungen der Lernsituationen für Studierende

Seit Beginn der Corona-Pandemie mussten sich auch Studierende weitgehend unvorbereitet auf ein neues, digitales Studienformat einstellen. Für viele Studierende bedeutet dies neue Herausforderungen, für andere wiederum neu erlangte Flexibilität. Bei einer Online-Befragung "Stu.diCO" von rund 3.6000 Studierenden, die die Universität Hildesheim durchführte, zeigten sich gravierende Veränderungen der jeweiligen Lernsituationen. Der Altersdurchschnitt der Befragten lag bei 24 Jahren. Anders als in Schulen hatten Lockerungen der Corona-Politik bis zum Zeitpunkt der Befragung wenig Auswirkungen auf den Studienalltag gehabt. Seit Anbeginn der Pandemie fanden nur wenig Präsenzveranstaltungen in den Hörsälen statt und Bibliotheksbesuche waren nahezu ausgeschlossen.

Studierende gaben zudem pandemiebedingte finanzielle Probleme an. Rund 72 Prozent der Befragten äußerten mehr Arbeitsbelastungen im digitalen Semester aufgrund der Home-Learning-Situation. 59 Prozent konnten sich kein weiteres digitales Semester vorstellen. Die eigenverantwortliche Zeitplanung und Selbstorganisation wurden als hinderliche Faktoren identifiziert. Herausforderungen sind insbesondere von fehlenden sozialen Kontakten, Isolierung und empfundener Einsamkeit geprägt und beeinflussen die mentale Gesundheit junger Menschen.

"Arbeiterkind" & Co.: In Selbsthilfegruppen finden junge Menschen Gleichgesinnte

In Deutschland existieren bereits viele Selbsthilfegruppen, die Anliegen von jungen Menschen und Studierenden auf Augenhöhe behandeln und ihnen eine wertvolle Plattform bieten. Viele junge Menschen teilen momentan die Ansicht: "Der Austausch mit anderen in der Corona-Zeit fehlt enorm. Letztendlich habe ich das Gefühl alleine mit meinen Gedanken zu sein." Selbsthilfegruppen können dabei hilfreich sein: Sorgen, Nöte und Ängste können mit anderen geteilt und gemeinsam besprochen werden. Gruppenangebote finden sowohl in Präsenz als auch online statt.

Die Initiative "Arbeiterkind" bietet rund 80 lokale Gruppen speziell zu Themen rund um "Studieren in der Corona-Pandemie". Viele neue Selbsthilfegruppen wurden innerhalb der Corona-Pandemie gegründet und behandeln Themen rund um Depression und Einsamkeit. #NotJustSad ist beispielsweise eine Gruppe in Bielefeld, die Betroffenen einen geschützten Raum bietet, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Anliegen junger Menschen zu thematisieren. Eine aktuelle Recherche der NAKOS Anfang 2022 ergab, dass mittlerweile über 950 Selbsthilfegruppen in dem bundesweiten Verzeichnis aufgelistet sind und stetig neue Gruppen hinzukommen. Die Liste junger Gruppen kann nach Postleitzahl und Themenschwerpunkt durchsucht werden.

Zur Liste junger Selbsthilfegruppen: www.schon-mal-an-selbsthilfegruppen-gedacht.de

Quellen:

Text: Julia Husemann, NAKOS, URL:https://www.nakos.de/aktuelles/nachrichten/key@8500 



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